IP - SCHUTZARTEN

Elektrische Geräte werden sowohl in Schutzklassen als auch in Schutzarten eingeteilt. Umgangssprachlich wird dies oft verwechselt und führt deshalb nicht selten zu Missverständnissen. Bevor wir weiter unten auf die spezifischen Unterschiede dieser beiden Begriffe eingehen, zunächst die Gemeinsamkeiten:

Lampen und Leuchten haben, wie alle anderen Elektrogeräte auch, ein Gehäuse, welches gegen die Berührung spannungsführender Teile, gegen Nässe oder gegen Umwelteinflüsse schützt. Je nach Einsatzzweck ist dieser Schutz unterschiedlicher Art.

ERSTE ZIFFER

Schutz vor Fremdkörpern & Berührung

0 - Kein Schutz
1 - Schutz gegen feste Fremdkörper > 50 mm / Schutz gegen zufälliges großflächiges Berühren
2 - Schutz gegen Fremdkörper > 12 mm / Schutz gegen aktivem Berühren mit dem Finger
3 - Schutz gegen Fremdkörper > 2,5 mm / Schutz gegen Berührung mit Werkzeugen / Drähten, usw.
4 - Schutz gegen feste Fremdkörper > 1 mm / Schutz gegen Berührung mit Werkzeugen / Drähten, usw.
5 - Schutz gegen Staub / vollständiger Schutz gegen Berührung unter Spannung
6 - Dicht gegen Staub / vollständiger Schutz gegen Berührung unter Spannung

ZWEITE ZIFFER

Wasserschutz

0 - Kein Schutz
1 - Tropfwassergeschützt
2 - Tropfwassergeschützt (unter 5° Abweichung zur Senkrechten)
3 - Spritzwassergeschützt (unter 60° Abweichung zur senkrechten)
4 - Spritzwassergeschützt
5 - Strahlwassergeschützt
6 - geschützt gegen schwere See
7 - geschützt gegen die Folgen von Eintauchen
8 - geschützt gegen Untertauchen

Damit Anwender unmittelbar wissen, für welchen Einsatzzweck sich eine Lampe eignet, hat die VDE (Verband deutscher Elektrotechniker) ein Klassifikationssystem eingeführt, das jedes Gerät einer konkreten Schutzklasse und Schutzart zuordnet. Die Schutzklasse gibt an, welche Schutzmaßnahmen nötig sind, um die Elektronik gegen direktes oder indirektes Berühren zu sichern bzw. Anwendern vor einem elektrischen Schlag zu schützen. Es gibt drei Schutzklassen: I, II und III.

Die Schutzart beschreibt die Betriebssicherheit anhand einer zweiteiligen IP-Kennzahl und gibt an, unter welchen Umgebungsbedingungen elektrische Geräte eingesetzt werden dürfen.

SPEZIALFALL: BAD

Das Badezimmer stellt als sogenannter Nassraum erhöhte Schutzanforderungen an die Beleuchtung. So dürfen in der Decke nur Leuchten eingebaut werden, die durch eine fest montierte Glasscheibe abgedeckt sind bzw. mit Schutzkleinspannung (<50V bei AC) betrieben werden. Zudem muss ein Schutz gegen direktes Berühren stromdurchflossener Teile vorhanden sein. Bei der Installation müssen alle Kabel und Leitungen mindestens 5 cm unter Putz und ausschließlich senkrecht verlegt werden. In der Abbildung sehen Sie die einzelnen Nassbereiche mit ihren jeweiligen IP-Anforderungen.
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