
DMX
In dieser Ausgabe von »Marcs Technik-Ecke« möchte ich Ihnen das Thema »DMX« näher bringen. Das Steuerungssignal, stammt ursprünglich aus der Veranstaltungstechnik und ist dort seit den 1980-er Jahren ein fester Standard für alle Arten der Lichtsteuerung. In den letzten Jahren hat DMX jedoch durch die Steuerung von LED-Stripes o. ä. verstärkt Einzug in private Haushalte oder gewerbliche Objekte gehalten. Im Folgenden werden die grundsätzlichen Möglichkeiten und Funktionen dieser einfachen und günstigen Steuerung vorgestellt und detailliert erläutert.
EINSATZGEBIETE
Die ursprünglichen DMX-Anwendungsgebiete waren hauptsächlich die Steuerung von Lichtkomponenten in Theatern, TV-Studios, Event-Locations, Discotheken sowie im mobilen Einsatz für Konzerte o. ä. zu finden. Geregelt wurden Dimmer- oder Switch-Packs, Farbwechsler, Stroboskope, Scanner und sogenannte Moving-Heads. Gerade in den letzten Jahren sind, durch die stark wachsende Verbreitung der Grundlichtsteuerung mit LEDStripes, WW/CW- und RGB[W]-Leuchten, diese Komponenten in der »DMX-Welt« neu hinzugekommen.
DMX-Komponenten einer Grundlicht- oder Effektbeleuchtung



DMX-Komponenten aus der Veranstaltungstechnik



CONTROLLERTYPEN
DMX-Signale werden in der Regel von einem Lichtmischpult/Controller erzeugt. Es gibt aber auch Lichtsteuerungs-Software, die das DMX-Signal über USB-Interfaces ausgibt.
In den letzten Jahren wurden DMX-Controller immer stärker auf die speziell benötigten Anwendungsgebiete zugeschnitten. Waren es anfänglich eher große Pulte mit vielen Steuerkanälen für den Theater- oder Discobereich, so gibt es mittlerweile immer mehr Controller, die speziell auf die Steuerung von RGB, RGBW oder WW/CW-Komponenten ausgelegt sind und nur die wenigen benötigten Steuerkanäle [1-16] ausgeben.





DMX-FUNKTIONSWEISE UND SIGNALAUFBAU
DMX ist ein Protokoll zur Übertragung von digitalen Steuerdaten zwischen 1 Sender [Controller] und bis zu 32 Empfängern, die über eine DMX-Schnittstelle verfügen.
VERKABELUNG
Grundsätzlich werden DMX-Komponenten, egal welcher Art, mit einer abgeschirmten Leitung [110 Ohm oder CAT-Kabel] und in einer Kette [Daisy-Chain] verkabelt. Weiterhin ist auf die richtige Verkabelungsrichtung [DMXin/DMX-out] zu achten.

ADRESSIERUNG
Um Leuchten über DMX korrekt steuern zu können, müssen diese zwingend richtig adressiert werden. Hier wird festgelegt, auf welche der bis zu 512 DMX-Steuerkanäle die Leuchte reagiert.
Es wird lediglich die »Startadresse«, d. h. die erste Kanalnummer, auf die das Gerät reagieren soll, eingestellt. Meist ist dies Kanal 1. Werden mehrere Geräte betrieben, so müssen diese mit dem entsprechenden Kanalabstand betrieben werden. Oft wird dies durch den Controller bereits vorgegeben. Sollen mehrere Leuchten gleich gesteuert werden, so können diese entweder mit der gleichen Startadresse oder im sogenannten Master-Slave-Modus betrieben werden.
Um die Startadresse einzustellen, gibt es, je nach verwendetem Dimmer/Endgerät, verschiedene Möglichkeiten. Entweder wird die Startadresse komfortabel über ein On-Screen-Menü oder über sogenannte »DIP-Switches« [Mikroschalter auch »Mäuseklavier« genannt] im Hexadezimalsystem eingestellt. Die Startadresse »1« im Hexadezimalsystem einzustellen, stellt in der Regel kein Problem dar. Allerdings müssen die Schalterstellungen für höhere Adressen entsprechend berechnet werden. Um dies zu erleichtern, gibt es eine Vielzahl kostenloser Apps, die die Schaltereinstellungen entsprechend anzeigen.
PROJEKTIERUNG
Gerade bei komplexeren Projekten mit mehreren Bereichen und verschiedenen Leuchtentypen ist es sehr wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, was wo und wie gesteuert werden soll. Man berücksichtigt u. a. die Anzahl der benötigten Steuerkanäle und was zusammen oder separat leuchten soll. Wenn man sich dies grafisch darstellt, erhält man sehr schnell einen Überblick über die Gesamtzahl der benötigten Steuerkanäle, Dimmer, Netzgeräte u. v. m.
Zusätzlich kann man später diese Planungsunterlagen bei der Realisierung als optimale Grundlage zur Gegenzeichnung durch den Kunden und für den Monteur verwenden.
Viel Erfolg bei Ihrem nächsten Projekt.
Ihr Marc Dicker